Essstörungen überwinden – Film- und Gesprächsabend am 15.11.2019

09.11.2019 05:32
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Am 15. November 2019 um 18 Uhr zeigt die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Esstörungen des DRK-Odenwaldkreis im DRK-Selbsthilfezentrum Erbach in Kooperation mit der SHG Angst – Panik – Depression (Reichelsheim) sowie der SHG Semikolon (Breuberg/Lützelbach i. Odw.) den Dokumentarfilm „Ich hab’s geschafft“. Zum anschließenden Publikumsgespräch begrüßen wir Filmemacherin Shirley Hartlage. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei!

„Bleib dran, hol dir Hilfe, es geht!“
Einmal essgestört, immer essgestört! – Dass dieser Satz ein Vorurteil ist, beweist dieser bewegende Dokumentarfilm. In „Ich hab’s geschafft“ erzählen neun Menschen, wie sie ihre Essstörung überwunden haben, darunter auch Schauspieler Marek Harloff und die ehemalige Bürgerschaftspräsidentin Kersten Artus. Alle neun – acht Frauen und ein Mann – berichten in berührenden Porträts von ihrer ganz persönlichen Geschichte mit der Erkrankung. Offen und ehrlich sprechen sie darüber, warum sie krank geworden sind, wie sie ihre Essstörung bewältigt haben und wie es ihnen heute geht. Ihre Botschaft: „Bleib dran, hol dir Hilfe, es geht!“

Essstörungen - "Ich hab's geschafft" Trailer Film

Im Gespräch mit der Filmemacherin
Regisseurin Shirley Hartlage will mit ihrem Film anderen Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu suchen. Denn die Frage, ob sich Essstörungen überwinden lassen, ist eine der meistgefragten in den Beratungsgesprächen des Vereins Waage e.V., einem Fachzentrum für Essstörungen in Hamburg, in dem Hartlage Menschen mit Essstörungen berät. Sie weiß: „Die Frage kommt nicht nur von den Betroffenen selbst, auch Eltern, Geschwistern Partner*innen und Freund*innen stellen diese Frage. Denn nicht nur die Betroffenen leiden an einer Essstörung, oftmals sind Angehörige mitbetroffen.“



Im an den Film anschließenden Publikumsgespräch besteht die Möglichkeit mit der Filmemacherin und Gästen der Veranstaltung ins Gespräch zu kommen.



Essstörungen beeinträchtigen das Leben massiv
Essstörungengehören zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen unserer westlichen Gesellschaft. Sie beginnen meist schon im Kindheits- und Jugendalter und verlaufen sehr unterschiedlich. Eine Essstörung hat verschiedene „Gesichter“. Die bekanntesten sind die Magersucht, (Anorexia Nervosa) Bulimie (Bulimia Nervosa) oder die Binge-Eating-Störung, wobei Mischformen häufig sind und Übergänge zwischen den Krankheitsbildern fließend sein können.

Eine Essstörung beeinträchtigt die körperliche, geistige und seelische Leistungsfähigkeit so massiv, dass ein Leben ohne zwanghafte Verhaltensweisen für viele nicht mehr möglich ist. Die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Essen, der Figur, dem Gewicht, hat gravierenden Einfluss auf soziale Beziehungen, alltägliche Abläufe, Schule und Berufsleben. Der Suchtcharakter einer Essstörung spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil Betroffene nicht aufhören können zu essen, zu erbrechen oder zu hungern. Somit berührt diese Erkrankung sehr viel mehr als das Thema Essen.

Freier Eintritt. Danke an die IKK classic!
Die Veranstaltung kann für Besucher kostenlos angeboten werden dank der freundlichen Unterstützung der IKK classic. Es ist nicht notwendig, Mitglied im DRK oder einer der Selbsthilfegruppen zu sein: Die Veranstaltung steht allen am Thema Interessierten offen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Es werden keine Sitzplatzreservierungen entgegengenommen, somit empfiehlt sich eine frühzeitige Anreise. Sollten Sie mit einer größeren Gruppe den Besuch der Veranstaltung in Betracht ziehen, bitte wir um kurze vorherige Information unter den wie folgt angegebenen Kontaktdaten.

Sprechen Sie uns an!
Ansprechpartner bei Fragen zur Veranstaltung:
SHG Angst – Panik – Depression
Werner Niebel
Tel.: 06161 1570
E-Mail: kontakt@shg-apd.de

Ansprechpartnerin der DRK-Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen
Friedel Weyrauch
Telefon: 0162 2578112 oder 06062 60760
E-Mail: selbsthilfe@drk-odenwaldkreis.de
Weitere Informationen und Termine: DRK-Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen

Veranstaltungsort
DRK-Selbsthilfezentrum im DRK-Haus Erbach
Bahnstraße 43
64711 Erbach

Theodor


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12.11.2019 15:43 (zuletzt bearbeitet: 12.11.2019 15:44)
avatar  Heidrun
#2
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Essstörungen
Der Film ist ja wie für mich gemacht.Nach langem hin und her Überlegen habe auch ich mir eingestanden,ICH HABE ESSSTÖRUNGEN.Am Wochenende hatten wir Landessprechertreffen in Kassel.Da habe ich das erste mal öffentlich darüber gesprochen.Heute habe ich Kontakt zu einem Zentrum für Essstörungen aufgenommen und schon meinen ersten Termin zu einem Gespräch bekommen.Ich bin nun seit knapp 8 Jahren trocken und ich glaube, ich habe meine Alkoholsucht mit der Esssucht abgelöst.Aber,ich weiß jetzt auch, daß ich es ohne Hilfe nicht schaffen werde.Den 1. Schritt habe ich getan.Jetzt nur dranbleiben und durchhalten.Ich WILL es schaffen.
In diesem Sinne Eure Heidi


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13.11.2019 06:28
avatar  Theodor
#3
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Hallo, Moin Heidi
Find ich großartig das Du diesen ersten Schritt gegangen bist!
Ich weis wie schwer das ist.
Ich habe im zweiten Jahr meiner Nüchternheit ähnliches durchgemacht, (ich meine die Suchtverlagerung) nur war ich auf dem Weg in eine Kaufsucht abzurutschen. Es drehte sich zwar nur um Kleinigkeiten, wie das ich ständisch in irgendwelche Baumärkte fuhr um mir blöde Schraubenzieher und ähnliches zu kaufen was ich gar nicht brauchte. Aber die Symptome waren dieselben wie bei meiner Abhängigkeit im Suff. Ich war gereizt, unzufrieden, nervös usw., wenn ich mal z.B. kein Auto hatte. Gottseidank hatte ich diese Verhaltensweisen früh genug war genommen und in meiner Gruppe darüber geredet! Das half mir viel und ich habe unter ziemlich großen mühen mein gesamtes verhalten geändert.

Mann muss wirklich immer auf der Hut sein um nicht in alte Verhaltensmuster zu verfallen!

Du hast den, meiner Meinung nach Tödlichsten Feind, den Alkohol überwunden. Nun wünsche ich Dir das du das auch mit den Essstörungen Schafts. Denn Du weist ja das es möglich ist!
Liebe Grüße und viel Kraft
Theodor

Theodor


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13.11.2019 14:42
avatar  Friedel
#4
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Super Heidi!!!!


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13.11.2019 19:28
avatar  Heidrun
#5
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Vielen Dank Theo und Friedel.Ich bin froh ,daß es euch gibt.Manchmal ist das Leben schon komisch -ohne meine Alkoholsucht und den Willen trocken zu bleiben hätte ich niemals so viele tolle Menschen kennengelernt.


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20.11.2019 10:28 (zuletzt bearbeitet: 20.11.2019 10:30)
avatar  Theodor
#6
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Filmemacherin Shirley Hartlage von Waage e.V. im Gespräch mit gut 80 Gästen im Publikum.
Am 15. November 2019 zeigte die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Esstörungen des DRK-Odenwaldkreis im DRK-Selbsthilfezentrum Erbach in Kooperation mit der SHG Angst – Panik – Depression (Reichelsheim) sowie der SHG Semikolon (Breuberg/Lützelbach i. Odw.) den Dokumentarfilm »Ich hab’s geschafft«.

Gut 80 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden den Weg ins DRK-Selbsthilfezentrum in Erbach. Das erklärt auch, warum der Abend erst mit leichter Verspätung beginnen konnte: Die Moderatoren sowie die Veranstalterin mussten noch einige Stühle aus dem Untergeschoss organisieren. Mit so viel Andrang hatte vorerst niemand gerechnet.

Anderen Mut machen
Nachdem alle einen Sitzplatz gefunden hatten, startete der Abend mit einleitenden Worten von Werner Niebel von der Selbsthilfegruppe Angst – Panik – Depression aus Reichelsheim und der Filmemacherin Shirley Hartlage. Shirley Hartlage berät beim Verein Waage e.V. – einem Fachzentrum für Essstörungen in Hamburg – Menschen mit Essstörungen. Im Rahmen ihrer Tätigkeit dort kam ihr die Idee, den Film zu drehen, um »anderen Betroffenen Mut zu machen«.

Fortsetzung folgt
Nach dem Film meldeten sich viele Betroffene zu Wort und man kam miteinander ins Gespräch. So wurden auch die verschiedenen Gesichter von Essstörungen thematisiert – ein Aspekt, der im Film etwas unterging, denn die neun im Film gezeigten Porträts behandeln vor allem Anorexie und Bulemie. Ein zweiter Teil, der auch beispielsweise Adipositas und Binge-Eating-Störungen behandele, sei jedoch bereits in Planung, so Shirley Hartlage – ebenso wie ein dritter Teil, der die Schicksale von Angehörigen in den Mittelpunkt rücke. Das überwältigend positive Feedback zum ersten Teil lässt hoffen, dass sich für die beiden anderen Teile Sponsoren und Geldgeber finden, die die Umsetzung der Dreharbeiten ermöglichen.

Die Selbsthilfegruppe für Essstörungen des DRK Odenwaldkreis e.V. trifft sich derzeit (Stand November 2019) immer jeden ersten und dritten Dienstag im Monat. Weitere, aktuelle Informationen finden sich auf unserer Selbsthilfegruppen-Seite für Menschen mit Essstörungen.|addpics|1q5-s-a28e.jpg|/addpics|

Theodor


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