Alkoholentzug

Der Alkoholentzug steht zu Beginn der Behandlung einer Alkoholabhängigkeit. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Genesung. Die Behandlung dient dazu, die körperliche Abhängigkeit vom Alkohol zu beenden. Je nach Schwere der Abhängigkeit zeigen sich ohne Alkohol starke körperliche und seelische Symptome. Alkoholentzug ist daher eine harte Prüfung für die Betroffenen, die nicht ohne ärztliche Aufsicht angegangen werden sollte. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Alkoholentzug.

Stationärer oder ambulanter Alkoholentzug
In der Regel wird ein Alkoholentzug stationär durchgeführt. Denn die Entzugserscheinungen können in manchen Fällen sehr schwerwiegend und sogar lebensbedrohlich sein. Letztendlich handelt es sich dabei um eine Entgiftung. Ein stationärer Aufenthalt bietet den Betroffenen sowohl eine medizinische, als auch eine psychologische Betreuung.

Ein ambulanter Entzug ist nur dann sinnvoll, wenn der Arzt aufgrund vorhergehender Entzüge eine schwere Entzugssymptomatik ausschließen kann. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Betroffenen sich nicht an die ärztlichen Anweisungen halten und die Motivation verlieren. In der Regel ist es daher nicht empfehlenswert, den Alkoholentzug zu Hause durchzuführen. Zum einen können Krampfanfälle und Delirien auftreten, die eine sofortige ärztliche Hilfe erforderlich machen. Zum anderen ist die häusliche Umgebung oft mit dem Alkoholkonsum verknüpft und könnte so einen Rückfall provozieren.

Wie lange dauert ein Alkoholentzug? Die Alkoholentzug-Dauer ist individuell unterschiedlich. Nach einigen Tagen bis zu einer Woche ist der körperliche Entzug in der Regel abgeschlossen. Die Rückfallgefahr ist dann jedoch immer noch hoch, da die psychische Abhängigkeit gravierend ist. Zusammen mit der psychologischen Betreuung dauert der Alkoholentzug etwa drei bis vier Wochen.



Alkoholentzug: Symptome
Die ersten Symptome treten innerhalb von 24 Stunden auf. Schwere Alkoholiker spüren die Entzugserscheinungen sehr rasch. Typische körperliche Symptome bei Alkoholentzug sind starkes Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen, Zittern der Hände, der Augenlider und der Zunge sowie Mundtrockenheit und allgemeines Unwohlsein und Schwächegefühl.

Zu den psychischen Anzeichen gehören Schlafstörungen, Angstzustände, Depressivität und Unruhe. Besonders gefürchtet ist die schwerste Form der Entzugssymptomatik - das Delirium tremens. Zu Beginn ist der Patient zunächst ängstlich und sehr unruhig. Meist folgen Krampfanfälle, die üblicherweise in den ersten beiden Tagen der Abstinenz auftreten. Kennzeichnend für das Delir sind eine starke Desorientierung und Verwirrtheit des Patienten. Oftmals kommen Halluzinationen und Wahnvorstellungen hinzu. Die Betroffenen sind in diesem Zustand nicht mehr ansprechbar. Die Krampfanfälle, Herzrasen und Kreislaufstörungen bewirken einen lebensgefährlichen Zustand. Das Delir tremens endet unbehandelt bei 30 Prozent der Fälle tödlich.

Warmer oder kalter Alkoholentzug
Es gibt verschiedene Methoden des Alkoholentzugs. Man unterscheidet zwischen einem warmen und einem kalten Entzug. Früher wurde ausschließlich der kalte Alkoholentzug praktiziert. Beim kalten Alkoholentzug müssen die Patienten ohne medikamentöse Unterstützung auf Alkohol verzichten. Sie stehen in dieser Zeit unter ärztlicher Beobachtung und Betreuung, da das abrupte Absetzen des Alkohols für den Körper gefährlich sein kann.

Mittlerweile gibt es Medikamente, die die Entzugssymptome deutlich reduzieren können. In der stationären Behandlung werden vor allem Clomethiazol und Benzodiazepine eingesetzt. Sie wirken beruhigend und angstlösend und hemmen sowohl Krampfanfälle als auch Delirien. Beide Wirkstoffe haben jedoch ein hohes Suchtpotenzial. Einige Kliniken bevorzugen daher den Entzug ohne diese Medikamente. Häufig wird der Alkoholkonsum nicht mehr abrupt beendet, sondern langsam reduziert. Eventuell müssen zusätzlich krampflösende Mittel, sogenannte Antikonvulsiva gegeben werden.



Sonstige Methoden des Alkoholentzugs
Der sogenannte „Turbo-Entzug“ ermöglicht unter Narkose einen schnellen Alkoholentzug. Medikamente, wie Naloxon oder Naltrexon beschleunigen den Entzug auf 36 Stunden. Der Vorteil ist, dass der Entzug nicht abgebrochen werden kann und der Patient die Entzugssymptome nicht bei vollem Bewusstsein erlebt. Häufig halten die Entzugssymptome nach der Narkose jedoch weiter an, so dass die Behandlung fortgesetzt werden muss. Die Therapie der psychischen Abhängigkeit muss ohnehin folgen. Aufgrund starker Komplikationen und hoher Kosten hat sich diese Methode in der Praxis nicht durchgesetzt.

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