PTBS und Depri
11.05.2015 20:50

Ich bin eigentlich 2 Persönlichkeiten. Tagsüber fast immer normal, aber nachts kommen in (Alp-)Träumen Erinnerungen an bis zu über 60 Jahre alte böse Erfahrungen mit erlittener psychischer und physischer Gewaltanwenung (verprügeln bis zum schmerzbedingten Stimmritzenkrampf wegen Schmerzensschreien, wenn hölzerne Küchenuntensilien, echt lederne Hosengürtel bis hin zum Stück Starkstromkabel war früher scheinbar normal) immer wieder hoch.

Morgens wache ich dann auf, völlig unerholt, des öfteren auch mit körperlichen Erschöpfungszuständen ähnlich Muskelkater am ganzen Körper. Ich bin seit einigen Jahren in psychiatrsicher und psychotherapeutischer fachärztlich Therapie. Die Depri ist unter Kontrollle, aber mit jedem Jahr meines Lebens werden die PTBS immer intensiver. So geht das seit Monaten mehrmals in der Woche. 1-2mal pro Monat habe ich dann ein richtig depressives Morgenloch.

Die Folgen von Alkoholabusus mit dann ans Tageslicht gekommener Depri sind also weitgehend überstanden. Aber wie heute abend, wenn ich ganz allein zu Hause bin (Frau ist auf Grillparty bei der kfd) merke ich, wie einsam es um mich geworden ist; seitdem ich abstinent lebe, ist der Bekannten- und Freundeskreis sehr überschaubar geworden. Gaststättenbesuche sind eben nicht mehr mein Ding, selbst bei so unverfänglichen Anlässen wie Kaffeetrinken nach einer Beerdigung. Wenn bei Familienfeiern Sekt und/oder Bier das ihrige zur Stimmungshebung der übrigen Familie beigetragen haben, ziehe ich mich immer wíeder zurück mit der Begründung einer Schmerzattacke meiner Hüftarthrose. Bei offiziellen unvermeidbaren Anlässen trinke ich mein Glas Mineralwasser und setze mich dann mittels Aufsuchen der Toilette von dieser Veranstaltung ab.

Bin jetzt seit ziemlich genau 9 jahren trocken, aber mit den daraus resultierenden Folgen komme ich von Jahr zu Jahr schlechter zurecht. Seit ich vor einem halben Jahr nach 45 Berufsjahren das Angebot der Rente mit 63 wahrgenommen habe, ist es eher noch schlimmer geworden. Im Beruf hatte man ja gelegentlich noch mal Small-Talk mit einigen Arbeitskollegen. Aber das ist jetzt auch nicht mehr. Mich irgendeiner Gruppe anzuschließen hab ich eigentlich keine Lust, weil ich in meinem bisherigen Leben zu oft von meinen Mitmenschen bitter enttäuscht wurde. Wer alt geworden ist, hat nur noch 1 - 2 echte Freunde, der Rest sind bestenfalls Bekannte (Spruch aus dem Internet).

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  • Erstellt von: Peter851
    Kategorie: Allgemein
    11.05.2015 20:50:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 11.05.2015 20:50
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