Nein zur Gruppe ?

11.06.2015 20:12
avatar  Texi
#1
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Seit Dienstag frage ich mich : Wann soll ich einer SHG den Rücken kehren bzw. wann ist der Besuch dort für mich eher schädlich als nützlich. Zum Sachverhalt: Nach fast vier Jahren besuchte ich zum
erstenmal wieder meine 'alte' Gruppe, die mich seit 2000 begleitet und unterstützt hatte. Es war dort für mich wie in einer Familie. Krankheitsbedingt konnte ich nicht mehr hin, jetzt fahre ich wieder Auto
wenn es mir gutgeht und es ist ja mein Wunsch wieder eine Gruppe zu besuchen. Die Gruppenleitung hat mittlerweile gewechselt, es waren ganz viele Leute da (über 20) und wenige die ich kannte. Die Gruppe war früher schon relativ groß mit viel Wechsel, aber das 'Stammpersonal' blieb immer gleich.
Zu meinem Entsetzen waren 6 Leute von früher in den letzten Jahren gestorben. Als ich darüber reden wollte hieß es :"Das Thema interessiert hier keinen, das ist lange her, die Leute haben andere
Probleme." Das nächste Thema war: Was erzähle ich dem Psychologen bei der MPU, damit er mir glaubt. So eine Diskussion kann dauern, wenn Experten anwesend sind. Anschließend unterhielt ich mich noch mit einer Bekannten von früher über 'alte Zeiten' in der Gruppe. Sie kommt auch nur noch alle paar Wochen. Die Atmosphäre dort hat mir überhaupt nicht gefallen. Dann kam noch der Tod meiner Mitstreiter dazu. Zuhause hatte ich zum ersten Mal nach über 3 Jahren Verlangen nach Alkohol.Der Schreck war groß, es war auch schnell wieder weg. Ich habe ständig Kontakt mit Alkohol,
mein Freund ist Alkoholiker, mein Sohn und seine Freundin trinken jeden Tag, aber Verlangen zu Saufen habe ich nicht. War die Gruppe schuld? Jedenfalls gehe ich erst mal nicht wieder hin.
Oder was meint ihr dazu ? Es gibt viele Gäste hier, schreibt doch einfach mal anonym über eure Erfahrungen!

LG Texi


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12.06.2015 09:06
avatar  Karin
#2
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Auch ich war eine Zeit "Gruppenmüde" und hab mich mit dem Gedanken beschäftigt, wie lange ich das noch machen will. Aber dann kamen z. B. Anfragen von Schulen usw. Schon war ich wieder mit Eifer dabei. Als ich dann zu meinem Lebensgefährten aufs Land gezogen bin, sah ich das als Zeichen. Jetzt war die Entscheidung gefallen. Dort gibt es keine SHG für mich. Für den die Posten als Landes- und Gruppensprecherin fand ich eine Nachfolgerin. Ich war mittlerweile 60 und nun sollten mal die jungen Leute was tun. Nach 20 Jahren Trockenheit fühle ich mich auch recht stabil.
Ein Jahr ging es gut. Bot sich aber die Gelegenheit über das Thema zu sprechen,war ich gleich dabei.
Inzwischen weiß ich...mir fehlt die Gruppenarbeit. Ich möchte mich austauschen und meine Erfahrungen weitergeben. Möchte anderen helfen. Aber die Chemie muss stimmen. Wenn jemand eine Gruppe sucht, empfele ich, sich ruhig mehrere Gruppen anschauen bzw unbedingt die Gruppe zwei bis drei mal zu besuchen. Nicht jeder Gruppennachmittag verläuft gleich und die Ansprüche an eine Gruppe sind auch unterschiedlich hoch.
Also liebe Texi...vielleicht hast du einen ungünstigen Tag erwischt. Vielleicht läuft die nächste Gruppenstunde ja so, wie du es dir vorstellst?
Gib dir und der Gruppe noch eine Chance.
LG Karin


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